Rektale Fistel
Was ist eine Analfistel?
Eine Rektalfistel, lateinisch Fistula ani, ist ein abnormaler hohler Durchgang, der sich zwischen der inneren Oberfläche des Rektums und der Haut in der Nähe des Anus bildet.
Bei 90% der Fisteln ist die Ursache eine Verstopfung oder Entzündung der Drüsen, die in das Rektum münden.
Diese Drüsen befinden sich in dem Raum zwischen dem inneren und dem äußeren Schließmuskelring des Rektums.
Der Eiter, der sich während der Entzündung bildet, versucht, in das an das Rektum angrenzende Gewebe zu gelangen.
In der überwiegenden Mehrheit der Fälle entwickelt sich zunächst ein rektaler Abszess, der bei 40-50% der Patienten anschließend unter Hinterlassung einer Fistel abheilt.
Manchmal führt die Entzündung der Drüsen nicht zur Bildung eines Abszesses, sondern es entwickelt sich sofort ein chronischer Zustand, ein Rektumabszess.
Rektalabszess und Rektalfistel sind also zwei verschiedene Erscheinungsformen derselben Krankheit, nämlich akute und chronische Komplikationen einer Entzündung der Drüsen, die in den Enddarm münden.
Bei den verbleibenden 10% der Fisteln liegt die Ursache nicht in einer Entzündung der Drüsen, sondern in anderen Krankheiten wie entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn), sexuell übertragbaren Krankheiten, Trauma, Krebs oder Strahlentherapie.
WIE LAUTEN DIE MELODIEN?
Das klassische Symptom einer Rektalfistel ist ein eitriger, blutiger, übel riechender Ausfluss um den Anus, oft begleitet von Hautreizungen und Juckreiz.
Wenn sich der Gang entzündet, kommt es zu Unbehagen und Schmerzen um den Anus, vor allem beim Sitzen und beim Stuhlgang.
Wenn der Eiter während der Entzündung nicht abfließen kann, entwickelt sich ein Analabszess, der von ständigen pochenden, ziehenden Schmerzen, manchmal auch Fieber, begleitet wird und dringend einen chirurgischen Eingriff erfordert.
WIE KLASSIFIZIEREN WIR REKTUMFISTELN?
Rektale Bulben werden nach ihrem Verlauf klassifiziert, d.h. danach, wo sich der Gang im Verhältnis zu den äußeren und inneren Schließmuskelringen des Rektums befindet.
Auf dieser Grundlage werden die folgenden Typen unterschieden: Submukös: Der Fistelgang ist oberflächlich, verläuft unter der Schleimhaut und durchstößt nicht die Muskelfasern des Schließmuskelapparats. Intermuskulärer Schließmuskel: Der Fistelgang durchstößt den inneren Schließmuskel und verläuft bis zur Haut zwischen dem äußeren und dem inneren Schließmuskel.
Der äußere Schließmuskel bleibt in diesem Fall intakt. Durchstoßen des Schließmuskels: Der Fistelgang durchstößt sowohl den äußeren als auch den inneren Schließmuskelring. Oberer Schließmuskel: Ein hochgewölbter Fistelgang, der den inneren Schließmuskel durchstößt, dann hoch zwischen dem äußeren und dem inneren Schließmuskelring verläuft, den Musculus puborectalis durchstößt und dann nach unten zur Haut neben dem Rektum abbiegt. Äußerer Schließmuskel: Stark gekrümmter fistelartiger Gang, der den gesamten Schließmuskelapparat von außen umgeht, den Beckenboden durchstößt und sich hoch in das Rektum öffnet.
WIE DIAGNOSTIZIEREN WIR SIE?
Die Diagnose von Rektumpolypen ergibt sich in der Regel aus der Krankengeschichte und den Beschwerden des Patienten sowie der körperlichen Untersuchung.
Bei der körperlichen Untersuchung lokalisiert der Arzt zunächst die äußere Mündung des Fistelgangs und versucht von dort aus mit einer dünnen Sonde den Verlauf des Gangs und seine innere Mündung zu identifizieren.
In unserer Klinik wird die Untersuchung immer durch eine rektale 3D-Ultraschalluntersuchung ergänzt, mit der wir den Verlauf der Fistel und ihre Position im Verhältnis zu den Schließmuskelringen des Rektums genau abbilden und sichtbar machen können.
WIE KÖNNEN WIR DAS SCHAFFEN?
Leider heilen rektale Abszesse nur selten von selbst ab, so dass in fast allen Fällen ein medizinischer Eingriff erforderlich ist.
Die Therapie richtet sich nach dem Verlauf der Fistel, dem beteiligten Schließmuskel, der Komplexität des Ganges und einer eventuellen Grunderkrankung (z.B. Morbus Crohn).
Sehr oberflächliche Fistelgänge ohne oder mit nur minimalen Schließmuskelfasern können ambulant operiert werden, und der Gang kann einfach aufgerissen werden.
In allen anderen Fällen, in denen die Fistel höher verläuft, wird die Operation in zwei Schritten und bei zwei verschiedenen Gelegenheiten durchgeführt.
Im ersten Schritt wird die Fistel in einem sogenannten „zweiten Schritt“ in die Fistel eingeführt.
Im ersten Schritt wird ein Seton-Faden in die Fistel geknüpft, der dann für mehrere Monate (in der Regel 3 Monate) an Ort und Stelle belassen wird.
Dies verursacht dem Patienten keinerlei Beschwerden oder Unannehmlichkeiten.
In dieser Zeit werden die Seitenäste des Ganges verschlossen, der Entzündungsprozess beruhigt sich, die Wand des Hauptganges der Fistel wird dicker und härter, so dass der Chirurg den Gang effektiver auf die zweite Operation vorbereiten kann, mit besseren Heilungschancen.
Bei der zweiten Operation wählen unsere Chirurgen immer den für den Patienten am besten geeigneten Eingriff, um die Fistel zu beseitigen und zu schließen.