Gluten-Empfindlichkeit
Was ist Glutensensitivität?
Glutenunverträglichkeit (auch bekannt als Zöliakie oder Sprue) ist eine Autoimmunerkrankung, die ohne angemessene Behandlung (d.h. Einhaltung einer glutenfreien Diät) zur Zerstörung der Dünndarmschleimhaut führt.
Darüber hinaus kann sie von einer Reihe von extra-gastrointestinalen Symptomen und Komorbiditäten begleitet werden.
Die Glutensensitivität ist genetisch bedingt und wird durch eine Umweltprovokation ausgelöst, d.h. durch eine glutenhaltige Ernährung.
Es gibt keine Heilung für Zöliakie, die eine lebenslange Erkrankung ist, aber man kann sie perfekt in den Griff bekommen, indem man den auslösenden Faktor vermeidet und eine Diät einhält.
Das Protein im Getreide, Gluten, oder genauer gesagt einer seiner Bestandteile, Gliadin, löst den Autoimmunprozess aus.
Es ist daher logisch, dass der pathologische Prozess gestoppt wird, wenn dieses Schlüsselprotein aus der Ernährung ausgeschlossen wird.
Außerdem regeneriert sich das Darmsystem und die Symptome verschwinden.
Es ist erwähnenswert, dass Zöliakie, nicht-zöliakische Zöliakie und Getreideallergie drei verschiedene Krankheiten sind, auch wenn die Symptome ähnlich sein können.
Es ist auch möglich, dass Patienten mit Reizdarmsyndrom (IBS) sich selbst für glutenunverträglich halten.
Beim Reizdarmsyndrom kann der Verzehr von Weizen die Symptome verstärken, aber in ihrem Fall ist nicht das Gluten, sondern der Gehalt an fermentierbaren Kohlenhydraten und Glucan (ebenfalls ein Kohlenhydrat) im Weizen dafür verantwortlich.
Aus diesem Grund kann eine Selbstdiagnose irreführend und gefährlich sein, da die Behandlung und die Ernährung in jedem der drei Fälle andere Methoden erfordern.
Bei Zöliakie ist eine glutenfreie Diät erforderlich, während bei einer Getreideallergie das Getreide gemieden werden muss, das die Symptome hervorruft (z.B. Weizen im Falle einer Weizenallergie).
Beim Reizdarmsyndrom hingegen müssen eine komplexe Diät und eine Behandlung festgelegt werden, die für den Patienten am besten geeignet ist.
Eine medizinische Diagnose und die darauf basierenden Ernährungsbeschränkungen sind daher unerlässlich.
Was ist Zöliakie?
Neben der Glutensensitivität ist es auch wichtig, über die Zöliakie zu sprechen.
Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die sich als Folge einer schweren und anhaltenden Entzündung im Dünndarm entwickelt.
Die Krankheit wird in der Regel durch den Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln verursacht.
Zöliakie wird auch häufig mit bestimmten Krankheiten in Verbindung gebracht:
- jugendlicher Diabetes (Typ 1 Diabetes mellitus);
- Down-Syndrom;
- Entzündliche Schilddrüsenerkrankung;
- allergische Enteritis;
- rheumatoide Arthritis;
- Atopie.
Wenn Sie eine dieser Krankheiten haben, sollten Sie auch einen Test auf Zöliakie durchführen lassen.
Diagnose der Zöliakie
- Wenn der Verdacht auf eine Glutenunverträglichkeit besteht, beginnt eine sorgfältige Untersuchung immer mit der Befragung des Patienten.
Der Arzt wird die folgenden Fragen stellen: - Gibt es in Ihrer Familie Zöliakie?
- Seit wann, welche Symptome hat der Patient bemerkt?
- Welche äußeren Symptome können festgestellt werden?
Nach diesen Tests kann die Diagnose in kurzer Zeit mit wenigen gezielten Tests gestellt werden.
Die Diagnose einer Glutenunverträglichkeit erfordert zusätzlich zu den Symptomen und einer möglichen Mangelernährung den Nachweis von Antikörpern, die spezifisch für Zöliakie sind.
Dies kann durch einen Test auf Antikörper im Blutserum (Serologie) erfolgen, der eine einfache Blutuntersuchung und einen Labortest erfordert.
Andererseits kann eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm auch die folgenden Merkmale einer Glutensensitivität bestätigen: Ausdünnung und Schädigung des Dünndarmzäkums (Boholy-Atrophie) und Verbesserung der Symptome infolge einer glutenfreien Ernährung.
Es ist sehr wichtig, dass der Patient, bis die Tests durchgeführt und eine Diagnose gestellt wurde, kein Gluten aus seiner Ernährung weglässt! Andernfalls können die Testergebnisse falsch sein, und nur durch eine glutenfreie Ernährung besteht die Chance auf eine zuverlässige Diagnose.
Nützliche Fakten über Gluten und Getreide
Gluten ist eine Fraktion von Weizenproteinen, deren alkohollösliche Bestandteile, die Gliadine, bei genetisch veranlagten Menschen eine Autoimmunreaktion auslösen.
Nicht nur das Gluten in Weizen, sondern auch das Hordein in Gerste und das Secalin in Roggen lösen bei Menschen mit Zöliakie eine Autoimmunreaktion aus, so dass Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit auch diese Getreidesorten nicht essen sollten.
Das Avenin-Protein in Hafer löst bei den meisten Menschen mit Zöliakie keine Autoimmunreaktion aus. Hafer, der nicht anderweitig mit Gluten kontaminiert ist, kann also von Menschen verzehrt werden, die sicher sind, dass ihr Körper ihn gut verträgt.
Erhöhte Aufmerksamkeit sollte auch der Kreuzkontamination gewidmet werden, da mit Gluten kontaminierte Lebensmittel auch für glutenempfindliche Menschen gefährlich sein können (die Kontamination kann bei der Herstellung oder Zubereitung der Lebensmittel erfolgen).
Aus diesem Grund ist es obligatorisch, auf der Verpackung von Produkten anzugeben, ob die Lebensmittel möglicherweise mit Gluten kontaminiert wurden.
Darüber hinaus sind Restaurants verpflichtet, Informationen über den Allergengehalt der von ihnen servierten Lebensmittel bereitzustellen.